Rund 2500 Athleten
aus 82 Ländern sind derzeit bei den Olympischen Winterspielen in Turin am Start. Gemeinsam
zogen sie bei der Eröffnungsfeier ins Stadion. Die Athleten aus Nord- und Südkorea
etwa vereinigten sich hinter einer gemeinsamen Flagge. Taiwan – von der Volksrepublik
China staatlich nicht anerkannt – identifizierte sich mit Chinesisch Taipeh. Ein Sieg
der Diplomatie, sagt Luigi Bonante, Dozent für Internationale Beziehungen an der Turiner
Universität. Und weiter:
„Es war wirklich sehr bewegend, die Athleten des
Iran in einer Reihe zu sehen mit all den anderen. Mit nicht mehr und nicht weniger
Applaus. Der Iran ist ein Land wie die anderen und das müssen wir den Menschen dort
zu verstehen geben. Sie sind nicht anders, nicht überlegen, nicht unterlegen. Das
Bild der Friedenstaube, das während der Zeremonie inszeniert wurde, schien mir wie
gemacht für die iranischen Freunde. So müssen wir die Situation betrachten und alle
die maßlosen Worte dieser Tage vergessen. Ich glaube nicht, dass die vergangenen Olympiaden
in einer so eindeutigen Beziehung zum Weltfrieden gestanden haben.“