Papst Benedikt XVI.
hat Krankheit als einen der typischen Zustände des Menschen bezeichnet. Bei einer
Messe anlässlich des Welttags der Kranken rief er gestern Abend im Petersdom zu einem
ganzheitlichen Menschenbild auf. „Die menschliche Person ist ein Ganzes und die verschiedenen
Dimensionen von Körper, Seele und Geist kann und muss man voneinander unterscheiden
aber nicht trennen. In diesem Moment denke ich besonders an die Familien, die eine
geisteskranke Person betreuen und mit Mühe die Probleme bewältigen, die dies mit sich
bringt. Die Kirche ist all diesen Situationen nah, im Gebet und mit unzähligen Initiativen,
die weltweit besonders dort durchgeführt werden, wo die Gesetze zu Wünschen übrig
lassen und es an öffentlichen Strukturen mangelt, wo Naturkatastrophen und Kriege
schwere psychische Traumata verursachen.“ Die Olympischen Winterspiele von Turin
sollten nach Auffassung des Papstes einen Beitrag zu Frieden und Versöhnung zwischen
den Völkern leisten. Beim Angelusgebet auf dem römischen Petersplatz wünschte er den
Teilnehmern am Sonntag einen erfolgreichen Verlauf der internationalen Sportveranstaltung.
„Ich wünsche mir, dass dieser schöne Wettbewerb im Zeichen der olympischen Werte der
Loyalität, Freude und Brüderlichkeit verläuft und damit zum Frieden zwischen den Völkern
beiträgt“. Ebenfalls beim Angelusgebet gratulierte der Papst Radio Vatikan zum
75. Geburtstag. Benedikt erinnerte an die erste Radioansprache von Pius XI. über den
Vatikansender am 12. Februar vor einem Dreivierteljahrhundert. "Dank Radio und Fernsehen
haben das Evangelium und die Worte der Päpste schneller Menschen in aller Welt erreicht." Pius
XI. hielt seine erste Radioansprache auf Latein. In den kommenden Jahren wurde Radio
Vatikan zu einem mehrsprachigen Sender für kirchliche Nachrichten ausgebaut. Während
des Zweiten Weltkriegs sendete der Vatikanfunk zusätzlich Suchmeldungen. Von knapp
20 Sprachen im Jahr 1948 weitere das Programm sich auf mittlerweile über 40 Sprachen
aus. Auf deutsch sagte der Papst heute beim Angelusgebet: (siehe Audio): "Einen
frohen Gruß richte ich an die deutschsprachigen Pilger hier auf dem Petersplatz. Das
Evangelium des heutigen Sonntags berichtet von einem Aussätzigen, der Jesus demütig
um Hilfe bittet und von ihm geheilt wird. Bringen auch wir unsere Anliegen auf die
Fürsprache Marias voll Vertrauen vor Gott. Jesus, der Sohn Gottes, heilt auch uns.
Euch allen wünsche ich einen gesegneten Tag." (rv 12.02.06 sk)