Während das Land nach dem Sieg der radikalen Hamas bei den palästinensischen Wahlen
unter unverminderter internationaler Beobachtung steht, gibt es für die Christen im
Nahen Osten zumindest einen Grund zur Hoffnung: Langsam und zögernd, aber doch, kehren
die Pilger ins Heilige Land zurück. Das beobachtet Liberio Andreatta, Leiter des Römischen
Pilgerwerkes.
„Das ist eine gute Nachricht, die bestimmt alle christlichen
Gemeinden freut. Nach der Intifada vom 28. September 2000 setzte der Pilgerstrom ins
Heilige Land ja praktisch aus. Bis 2003 dauerte diese Phase des Leidens, der politischen
und sozialen Destabilisierung des Gebietes. 2004 verzeichneten wir einen Umschwung
- einen Umschwung des Vertrauens. 2005 war ein außerordentliches Jahr: 70.000 Italiener
reisten ins Heilige Land, Christen und Juden, auch Geschäftsleute und Touristen.“
Für
Pilgerreisen nach Israel bestehe keine Gefahr, betont Andreatta.
„Und so
wünschen wir uns für 2006, dass wirklich jede Diözese, jede Pfarre, jeder Christ sich
zu einer Pilgerreise aufgerufen fühlt. Das Heilige Land ist ja kein archäologisches
Freilichtmuseum. Es ist eine lebendige Gemeinschaft der Kirche, die aus Menschen besteht,
und die uns, der Kirche aus Rom, den Glauben gebracht hat.“ (rv 11.02.06 gs)