2006-02-11 13:42:30

Australien: Krankheit als gesellschaftlicher Auftrag


Am Fest unserer lieben Frau von Lourdes segnet Papst Benedikt XVI. heute Abend im Petersdom die Kranken, die – aus aller Welt eingetroffen – mit Kardinal Camillo Ruini eine Heilige Messe feiern. Am anderen Ende des Erdballes, im australischen Adelaide, geht die Feier des Weltkrankentages ihrem Höhepunkt entgegen. Dieser widmet sich in diesem Jahr thematisch den Geisteskrankheiten. Hier die Kernsätze aus der heutigen Predigt von Kardinal Javier Lozano Barragán, dem Präsidenten des päpstlichen Rates für die Krankenpastoral, in Adelaide.

„Geisteskrankheiten nehmen weltweit stark zu. 500 Millionen Menschen dürften heute davon betroffen sein. Am Ursprung der Krankheit stehen viele Gründe. Etwa die Ablehnung Gottes und der ethisch-religiöse Relativismus, die Krise der leitenden Werte, Hedonismus und Materialismus, die technologisierte, in sich geschlossene Kultur und die Überzahl der Wünsche, die sie herstellt, oder die magischen Rituale vieler Sekten.
Da einer der Hauptgründe für die Geisteskrankheit das Ungleichgewicht in der Familie ist, sollte der Schutz der Würde von Geisteskranken in der Familie selbst beginnen. Leider beobachten wir heute in vielen Teilen der Welt die Auflösung der Familie. Wir müssen daher die Familie stärken. Basis dafür ist eine ernsthafte, angemessene und tiefgehende Vorbereitung auf die Ehe.
Der Heilige Vater wünscht, dass die Regierungen der Welt die Würde der geisteskranken Menschen schützen. Wir hoffen, dass inhumane Methoden der Behandlung Kranker der Vergangenheit angehören. Dasselbe hoffen wir für die in einigen Ländern früher gepflegte Praxis, Menschen mit politisch anderen Ansichten als krank zu klassifizieren. Um die Würde der Geisteskranken zu schützen, müssen auf der ganzen Welt Gesetze erlassen werden, die den Erkenntnissen der psychiatrischen Medizin Rechnung tragen, besonders was die Hospitalisierung von Geisteskranken betrifft.
(rv 11.02.06 gs)








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