2006-02-09 12:04:00

Österreich: Scharl neuer Wiener Weihbischof


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI. hat den Wiener Dechanten Franz Scharl als neuen Weihbischof für die Erzdiözese Wien berufen. Die Stelle war seit der Ernennung von Ludwig Schwarz zum Bischof von Linz im Juli 2005 vakant.

Der 47jährige Dr. Franz Scharl stammt ursprünglich aus der Erzdiözese Salzburg. Er wurde in Oberndorf am 5. März 1958 als erstes Kind seiner Eltern geboren. In Wien studierte er Philosophie, Völkerkunde und Theologie, bevor er 1990 im Stephansdom die Priesterweihe empfing. Im Jahr 2000 wurde Scharl Pfarrer von "Auferstehung Christi", einer erst 1939 begründeten Gemeinde, ein Jahr später wurde er zum Dechanten für das Dekanat Wieden/Margareten ernannt. Seit September 2002 war Scharl einer der "Lehrpfarrer" für die Wiener Priesterseminaristen.

Scharl wird am "Weißen Sonntag", dem 23. April, im Wiener Stephansdom die Bischofsweihe empfangen.
Als Titelkirche wies Papst Benedikt dem neuen Weihbischof Gerafi (Algerien) zu.

Hier Franz Scharls erste Reaktion auf seine Ernennung:

"Ich bin ein bisschen "querfeldein", darum ist die Überraschung sehr groß, und ich muss mich erst an meine neue Aufgabe gewöhnen. Meine zentrale Aufgabe als Bischof sehe ich in der Hilfe in Gottes Volk selber - und in der Diözesanlenkung. Das ist meine Aufgabe, und das steckt sogar im Namen drin: Auxiliarbischof heißt Hilfsbischof, ein Lehrling des Kardinals."

Der Kardinal wiederum, Wiens Erzbischof Christoph Schönborn, will dem studierten Ethnologen die Sonderseelsorge anvertrauen.

"Also die Sorge um bestimmte Menschengruppen, Studenten, die Krankenhausseelsorge, Gefangenenseelsorge und auch den großen Bereich der fremdsprachigen Gemeinden möchte ich seiner besonderen Obsorge anvertrauen." Scharl habe sich in den Jahren seines Priesterdienstes bewährt als "stiller, kontinuierlicher Arbeiter, ein umsichtiger Seelsorger, der viel Gespür für die so genannten Fernstehenden hat."

Ein solcher Fernstehender war Franz Scharl in seiner Studentenzeit selber, erzählte er heute bei seiner Antritts-Pressekonferenz in Wien. "Das war damals eine Zeit der Suche. Ich habe eigentlich - und das kann ich schon sagen - meinen Kirchenaustritt an die falsche Adresse geschickt und das nicht weiter verfolgt. Erst dann in Wien, nach dem Philosophiestudium, habe ich gesucht. Ich wollte Philosophieprofessor und spiritueller Lehrer werden. In diesem Umfeld hat sich dann die Wende in meinem Leben ereignet. Die Wege Gottes sind manchmal unerklärlich!"

(rv/kap 09.02.06 gs)







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