2006-02-09 13:04:23

Polen: Choreographie der Papstreise


Papst Benedikt XVI. wird bei seiner Reise nach Polen wenig deutsch sprechen, sondern sich meist auf italienisch an die Gläubigen richten. Einzelne Passagen von Predigten werde der Papst auf polnisch halten. Das melden Agenturen unter Berufung auf Kreise des polnischen Episkopats. Die Bischöfe haben die Eckdaten der Reise – 25. bis 28. Mai – vor längerer Zeit bekannt gegeben; mit der formalen Bestätigung durch den Vatikan ist wenige Wochen vor Beginn der Reise selbst zu rechnen.

Zu Christi Himmelfahrt, am 25. Mai, wird der Papst morgens in Warschau eintreffen. Mittags soll Benedikt führende Würdenträger der Kirche treffen, am Nachmittag den Staatspräsidenten Lech Kaczynski. In Warschau ist auch eine ökumenische Begegnung mit Vertretern anderer christlichen Kirchen in der evangelischen Dreifaltigkeits-Kirche geplant.

Am Freitagvormittag zelebriert der Papst mit den polnischen Bischöfen eine Messe auf dem Pilsudski-Platz im Herzen von Warschau. Nächste Station ist Tschenstochau, um am berühmten Marienaltar im Kloster Jasna Gora zu beten. Hier rechnen die Organisatoren mit mehr als 100.000 Teilnehmern. Danach wird der Papst die folgenden beiden Nächte in der Erzbischöflichen Residenz in Krakau verbringen. Dort wohnte sein Vorgänger in den Jahren 1958 bis 1978 als Erzbischof.

Am Samstag fährt der Papst nach Wadowice, um das Geburtshaus Karol Wojtylas zu besichtigen. Auf der Rückfahrt nach Krakau macht Benedikt XVI. noch eine Pause im Wallfahrtsort Kalwaria Zebrzydowska, wohin der junge Wojtyla häufig pilgerte. Am Sonntag feiert Benedikt XVI. einen weiteren Großgottesdienst, zu dem eine Million Menschen erwartet werden. Den letzten und nach Einschätzung von Beobachtern schwierigsten Programmpunkt hebt sich der Papst für den Schluss des Besuchs auf: das ehemaligen NS-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Der Papst wird dort auch die Zelle aufsuchen, in der der Heilige Maximilian Kolbe starb. Zum Abschluss des Auschwitz-Besuchs ist ein Gebet am Krematorium des Lagers geplant. Gemeinsam mit jüdischen Würdenträgern spricht er dort Gebete in verschiedenen Sprachen - darunter Polnisch, Ungarisch und Hebräisch -, um an die Opfer aus vielen Ländern zu erinnern.

(kna 09.02.06 gs)








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