Papst Benedikt XVI. wird bei seiner Reise nach Polen wenig deutsch sprechen, sondern
sich meist auf italienisch an die Gläubigen richten. Einzelne Passagen von Predigten
werde der Papst auf polnisch halten. Das melden Agenturen unter Berufung auf Kreise
des polnischen Episkopats. Die Bischöfe haben die Eckdaten der Reise – 25. bis 28.
Mai – vor längerer Zeit bekannt gegeben; mit der formalen Bestätigung durch den Vatikan
ist wenige Wochen vor Beginn der Reise selbst zu rechnen.
Zu Christi Himmelfahrt,
am 25. Mai, wird der Papst morgens in Warschau eintreffen. Mittags soll Benedikt führende
Würdenträger der Kirche treffen, am Nachmittag den Staatspräsidenten Lech Kaczynski.
In Warschau ist auch eine ökumenische Begegnung mit Vertretern anderer christlichen
Kirchen in der evangelischen Dreifaltigkeits-Kirche geplant.
Am Freitagvormittag
zelebriert der Papst mit den polnischen Bischöfen eine Messe auf dem Pilsudski-Platz
im Herzen von Warschau. Nächste Station ist Tschenstochau, um am berühmten Marienaltar
im Kloster Jasna Gora zu beten. Hier rechnen die Organisatoren mit mehr als 100.000
Teilnehmern. Danach wird der Papst die folgenden beiden Nächte in der Erzbischöflichen
Residenz in Krakau verbringen. Dort wohnte sein Vorgänger in den Jahren 1958 bis 1978
als Erzbischof.
Am Samstag fährt der Papst nach Wadowice, um das Geburtshaus
Karol Wojtylas zu besichtigen. Auf der Rückfahrt nach Krakau macht Benedikt XVI. noch
eine Pause im Wallfahrtsort Kalwaria Zebrzydowska, wohin der junge Wojtyla häufig
pilgerte. Am Sonntag feiert Benedikt XVI. einen weiteren Großgottesdienst, zu dem
eine Million Menschen erwartet werden. Den letzten und nach Einschätzung von Beobachtern
schwierigsten Programmpunkt hebt sich der Papst für den Schluss des Besuchs auf: das
ehemaligen NS-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Der Papst wird dort auch die Zelle
aufsuchen, in der der Heilige Maximilian Kolbe starb. Zum Abschluss des Auschwitz-Besuchs
ist ein Gebet am Krematorium des Lagers geplant. Gemeinsam mit jüdischen Würdenträgern
spricht er dort Gebete in verschiedenen Sprachen - darunter Polnisch, Ungarisch und
Hebräisch -, um an die Opfer aus vielen Ländern zu erinnern.