2006-02-09 15:37:48

Haiti: Aufgaben für den neuen Präsidenten


RealAudioMP3 Ergebnisse stehen noch nicht fest: Auf Haiti dauert die Auszählung der Stimmen für die Präsidenten- und Parlamentswahl von Dienstag noch an. Mehrere Tote und chaotische Umstände überschatteten den Urnengang, dennoch sprachen UNO-Vertreter von einem "Erfolg". Nach dem Sturz des letzten Präsidenten, Jean-Bertrand Aristide, soll nun ein neues Staatsoberhaupt ein Land regieren, das als das Armenhaus der Karibik gilt. Michael Huhn, Haiti-Experte beim katholischen Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat, zur aktuellen Situation:

„Der neue Präsident hat unendlich viel zu tun: Das Land ist wirtschaftlich am Boden; das Land ist überschwemmt mit Waffen; das Land ist ganz abhängig von der Auslandshilfe; das Land leidet darunter, dass die Besten ins Ausland gehen, weil sie in ihrer Heimat keine Perspektive sehen; das sind nur einige Schlagwörter auf die Situation in Haiti heute.“

80 Prozent der acht Millionen Haitianer leben unter der Armutsgrenze, die Lebenserwartung liegt bei 53 Jahren. Ob Favorit und Ex-Präsident René Préval oder der Geschäftsmann Charles-Henri Baker gewinnt - die Aufgaben des neuen Präsidenten sind klar, so Huhn:

„Ich glaube, dass es nicht anders beginnen kann als mit einer Versöhnung. Vielleicht ist es trotz allem in Haiti möglich, weil das Land und die Mehrzahl der Haitianer sich als Christen verstehen. Es ist jetzt wichtig, dass man sich vornimmt, alle alten Grabenkriege zu vergessen, politische und persönliche Ambitionen hinter sichzu lassen und sich auf diese Dinge zu konzentrieren, die zu tun sind.“

(rv 09.02.06 ab)







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