Laut einer neuen Umfrage kippt die Einstellung der Deutschen gegenüber den Anhängern
des Islams: Demnach fühlt sich mittlerweile jeder zweite Deutsche von Muslimen bedroht.
Die Mehrheit hält allerdings auch nichts von Witzen über Gott und Religion. Haben
einen Monat nach den Anschlägen vom 11. September 2001 noch 54 Prozent geglaubt, dass
es zu einem dauerhaften Konflikt zwischen den Weltreligionen kommen werde, so ist
die Zahl inzwischen auf 60 Prozent gestiegen. Zwar fühlten sich weiterhin nur wenige
ausschließlich von Muslimen bedroht. Dafür empfinden jetzt 55 Prozent der Befragten
die in Deutschland lebenden Muslime nicht allein als Bereicherung, sondern auch als
Bedrohung. Im September 1995 lag der Wert den Angaben zufolge bei 40 Prozent. Der
Anteil der Deutschen, die Angst vor dem Islam haben, stieg den Angaben zufolge binnen
zweier Jahre von 35 auf 38 Prozent.
Karikaturen religiöser Figuren
stießen bei der Mehrheit der Befragten auf Ablehnung. 62 Prozent gaben an, über Gott
und Religion dürften keine Witze gemacht werden. Vor allem Katholiken sprechen sich
gegen jegliche Gotteslästerung aus (67 Prozent). (ag/spiegel-online 08.02.06 sk)