2006-02-08 10:37:01

Afghanistan: Wieder Tote bei Demonstration


Die Protestaktionen in islamischen Ländern wegen der zuerst in Dänemark veröffentlichten Karikaturen des Propheten Mohammed reißen nicht ab. In Afghanistan wurden heute drei Menschen getötet und zwanzig verletzt, als Demonstranten in Qualat ein Lager von US-Friedenssoldaten zu stürmen versuchten. Teils gewaltsame Proteste gab es auch in anderen afghanischen Städten sowie in Indien, Pakistan, Indonesien, auf der palästinensischen West-Bank, auf den Philippinen und im Iran.
In Paris hat eine französische Satire-Zeitschrift die umstrittenen Karikaturen nachgedruckt und auf dem Titelbild eine neue hinzugefügt. Der französische Kurien-Kardinal Paul Poupard zeigt sich geschockt über den "anti-westlichen Hass", der in den Protesten in aller Welt zum Ausdruck komme. Für ihn sei klar, dass die Proteste gesteuert seien, so Poupard in einem Zeitungsinterview.
Ein italienischer Minister hat den Papst dazu aufgerufen, mit der gleichen Entschiedenheit wie seine Vorgänger die Christenheit zu verteidigen. Benedikt solle bitte "schnell" den Dialog mit den Moslems in Angriff nehmen, meinte Reform-Minister Roberto Calderoli von der rechtsgerichteten Regionalpartei Lega Nord.
Als Reaktion auf die Ankündigung des Iran, die Handelsbeziehungen mit Dänemark zu kappen, warnte die EU-Kommission vor einem Boykott dänischer Waren. Dies wäre ein Boykott der EU. - Der dänische Regierungschef Anders Fogh Rasmussen richtete einen Appell zum Dialog an Muslime in aller Welt. Dänemark sei kein islam-feindliches Land, betonte Rasmussen.
(reuter/dw 08.02.06 sk)










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