2006-02-03 15:26:30

D: Schleswig-Holstein will religiöse Symbole verbieten


Die große Koalition in Schleswig-Holstein plant, religiöse Symbole in staatlichen Schulen weitgehend zu verbieten. Die Begründung: Lehrer und Betreuer seien zu politischer und weltanschaulicher Neutralität verpflichtet. Ein entsprechendes Gesetz soll Anfang 2007 in Kraft treten. Welche religösen Symbole von dem Gesetz konkret betroffen sein werden, erklärt der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke: RealAudioMP3
"Es geht um das Verbot von agressiven und eindeutig auf Religionspropaganda ausgerichteten religiösen Symbolen. Damit soll natürlich nicht das Kreuz, das eine Schülerin oder ein Schüler trägt, veboten werden. Aber nehmen wir an, ein christlicher Schüler würde mit einem ganz großen Jesus-Poster herumlaufen. Dann würde man ihm vielleicht sagen: 'Junge, mach' das mal ein wenig dezenter. Mach es im Hinblick darauf, dass wir auch von den Muslimen erwarten, dass sie sich auch zurückhalten."
Anstoß für das Gesetz war das Kopftuch, das immer wieder als Zeichen des politischen Protests von Muslimen mißbraucht werde. Denn ursprünglich hatte das Kopftuch gar keine religiöse Bedeutung, sagt Jaschke. RealAudioMP3
"Aber es gibt auch einen zunehmenden Druck, dass man religiös offensiv auftreten möchte - gerade seitens der Muslime. Da müssen, denke ich, gerade Schulen und öffentliche Räume ganz klare Grenzen setzen und auch wir Christen werden uns klugerweise verhalten. Wir lassen uns nicht das Christliche ausreden, wir haben unsere eigenen christliche Kultur, die wir nicht als Propaganda verstehen. Aber wir werden christlich auch nicht offensiv in Schulen auftreten."
(rv 03.02.06 ab)







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