Der Jesuitenorden erhält 2008 einen neuen Generaloberen. Der derzeitige Gesamtverantwortliche
für den größten Männerorden der katholischen Kirche, Pater Peter-Hans Kolvenbach,
hat heute eine Generalkongregation seines Ordens einberufen. Diese wird über seinen
Rücktritt und die Wahl eines Nachfolgers entscheiden.
Der oberste Verantwortliche
des Jesuitenordens ist nach dem geltenden Recht auf Lebenszeit gewählt. Er kann sein
Amt nur mit Erlaubnis des Papstes an einen Nachfolger weitergeben. Papst Benedikt
hat dem Niederländer Kolvenbach, der seit 1983 die fast 20.000 Mitglieder der Gesellschaft
Jesu leitet, die Erlaubnis gegeben, über einen Nachfolger abstimmen zu lassen. Dieser
wird von Delegierten aus allen Ordensprovinzen und den ernannten Provinzverantwortlichen
gewählt. Es ist das erste mal in der 450 jährigen Geschichte des Ordens, dass ein
neuer Generaloberer zurücktritt und sein Nachfolger gewählt wird. Bisher waren fast
alle Gesamtverantwortlichen der Gemeinschaft erst nach dem Tod ihres Vorgängers gewählt
worden. Nur Pater Pedro Arrupe hatte vor 25 Jahren um Ablösung gebeten, was aber vom
Papst nicht angenommen wurde. Erst nach einem Intermezzo durch einen päpstlichen Beauftragten
wählten die Delegierten den niederländischen Orient-Wissenschaftler Peter Hans-Kolvenbach.
Dessen Amtszeit wird daher in zwei Jahren zu Ende gehen. (02.02.06 eg)