2006-02-01 15:00:45

Österreich: "Von Bonhoeffer lernen"


RealAudioMP3 Von Dietrich Bonhoeffer kann man lernen, dass man den christlichen Glauben nur dann versteht, wenn man das geschwisterliche Verhältnis zum Judentum beachtet. Das glaubt der evangelische
Oberkirchenrat Michael Bünker. Bonhoeffer, der vor 100 Jahren (am 4. Februar 1906) geboren und von den Nazis am 9. April 1945 hingerichtet wurde, hatte im April 1933 den Aufsatz "Die Kirche vor der Judenfrage" veröffentlicht. Darin betonte er u.a., dass die Kirche den Opfern jeder Gesellschaftsordnung in unbedingter Weise verpflichtet sei, auch wenn sie nicht der christlichen Gemeinde zugehören. Während die meisten evangelischen "Bekennenden Christen" im wesentlichen nur die Kirchenmitgliedschaft von Christen jüdischer Herkunft verteidigten, trat Bonhoeffer für das gesamte verfolgte Judentum ein und verlangte von der Kirche, "dem Rad selbst in die Speichen zu fallen", also der Staatsgewalt aktiv zu widerstehen.

Wie Bünker weiter betont, hat Bonhoeffer Theologie und Glaube immer in einer ökumenischen Offenheit und Weite verstanden. So habe er beispielsweise einmal bekannt, dass er erst während eines Studienaufenthaltes in Rom erkannte, "was Kirche wirklich bedeutet".
(kap 01.02.06 sk)







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