2006-01-31 13:54:07

Vatikan-Experte: Hamas-Gewaltverzicht unwahrscheinlich


RealAudioMP3 Die radikal-islamische Hamas-Organisation hat umgehend die Forderungen des Nahost-Quartetts abgelehnt, die künftige palästinensische Regierung müsse das Existenzrecht Israels anerkennen und der Gewalt entsagen. Die Europäische Union, die USA, Russland, die Vereinten Nationen machen die Fortführung der Finanzhilfen von einem Gewaltverzicht abhängig. Die Hamas müsse das Existenzrecht Israels und bestehende Vereinbarungen anerkennen, sagte UN-Generalsekretär Kofi Annan. Politisch klare, aber für die Hamas schwer zu akzeptierende Forderungen, erklärt Pater Justo Lacunza vom Päpstlichen Islaminstitut:
"Man darf nicht vergessen: Als die Hamas gegründet wurde, im Sommer 1988, sagte der Gründer Scheich Ahmed Hassan Yassin: 'Der Heilige Krieg gegen die Ungläubigen ist unser Motto, so dass wir eine islamische Herrschaft aufrichten können.' Wir wissen, dass es sehr sehr schwer sein wird, für die Hamas, diesen Grundsatz zu verändern. Ein weiterer wichtiger Aspekt: Die Hamas-Bewegung ist von den Moslembrüdern in Ägypten beeinflusst. Die haben ihre Bewegung nie innerhalb geographischer Grenzen oder nationaler Grenzen gesehen."
Ein Hamas-Sprecher wieß die Forderungen des Nahost-Quartetts auch entsprechend bildreich zurück: "Das Quartett hätte ein Ende der (israelischen) Okkupation und Aggression fordern sollen. Es hätte nicht verlangen sollen, daß die Opfer die Okkupation anerkennen und mit gefesselten Händen der Aggression zusehen.” Pater Lacunza hofft jedoch auf Einsicht in den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens:
"Die islamischen Staaten wissen sehr gut, dass es keine Chance auf Friedensgespräche gibt, wenn sich die Haltiung der Hamas nicht ändert. Andererseits erwartet die Automiebehörde der Palästinenser offensichtlich die jährlichen Hilfsleistungen aus den arabischen Ländern, aus Europa und den Vereinigten Staaten. Die Mehrheit dieser Geldgeber wird sich nicht dafür hergeben, den Widerstand gegen den Staat Israel zu unterstützen."
Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas plant nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters inzwischen ein Treffen mit Chaled Meschaal, dem Chef der Hamas. Abbas werde mit Meschaal über die künftigen Beziehungen zwischen dem Präsidenten und der Regierung sprechen. Der israelische Sender "Channel 10" berichtete, beide wollten sich in den kommenden zwei Tagen in Kairo treffen. Die militante Hamas war erstmals bei einer Parlamentswahl angetreten und hatte sich gegen die Fatah-Bewegung von Abbas durchgesetzt. Sie steht nun vor der Regierungsübernahme. Hamas-Chef Meschaal lebt in der syrischen Hauptstadt Damaskus.
(rv/agenturen 31.01.06 bp)








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