2006-01-30 15:04:11

Naher Osten: Kirche in Not, Konflikt nicht auf Israel-Palästina beschränkt


Während der Wahlsieg der Hamas bei den Wahlen zum Palästineserparlament die politischen Gemüter weltweit zu Diskussionen hinriss, debattierte man im Vatikan vergangene Woche über die Situation der Christen im Heiligen Land. Die katholischen Hilfswerke für die Christen des Orients tagten und die Entwicklung in Israel stand ganz oben auf der Tagesordnung. Denn, so der Generalsekretär von "Kirche in Not/Ostpriesterhilfe", die Fronten sind nicht so klar, wie es in den Medien den Eindruck macht. Es gibt nicht nur Dauerkonflikt zwischen Israelis und Palästinensern, sondern auch zwischen Christen und anderen Religionsgruppen wie zum Beispiel den Drusen. Der schlimmste Angriff geschah vor knapp einem Jahr. Kaum einer bei der Vatikan-Versammlung wusste etwas davon, erklärt Norbert Neuhaus.

"Tausende von Drusen, junge und alte, ehemalige Soldaten und aktive Soldaten haben hier ganz massiv das christliche Wohnviertel angegriffen. 2000 der über 4000 Christen sind dann über Nacht geflohen, um sich selber in Sicherheit zu bringen. Es ist schon interessant, dass der damalige Innenminister von Israel sogar von einer Kristallnacht gesprochen hat, oder Kristallnacht-ähnlichen Umständen und Ausschreitungen. Das Zerschlagen und Zerstören der christlichen Häuser ist sicherlich vergleichbar mit der Kristallnacht. Und trotzdem hat die Polizei nicht eingegriffen."

 

 
Das Problem – scheinbar vor allem für den Staat Israel: Die Christen leisten keinen Militärdienst für den Staat und das macht ihnen das Leben schwer. Hier unser Hintergrundbericht zum Konflikt zwischen Christen und Drusen und zur ambivalenten Situation der Christen im Heiligen Land. RealAudioMP3
 
(rv 30.01.06 bp)







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