2006-01-25 12:17:00

Enzyklika: Erste Reaktionen positiv


Bischöfe, Theologen und Verbände aus der ganzen katholischen Welt reagieren positiv auf die Enzyklika. Es sei ein deutliches Signal, meint Wiens Kardinal Christoph Schönborn, dass der Papst in seinem ersten Lehrschreiben nicht etwa einzelne Moral- oder Lehrfragen behandelt, sondern auf "grundpositive" Weise festhält, dass die Liebe im Christentum zentral ist. Der Wiener Pastoraltheologe Paul Michael Zulehner spricht von einer "Kurzfassung des Innersten des Christentums".
Kardinal Karl Lehmann, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, findet den ersten Teil des Textes "ziemlich anspruchsvoll"; er glaubt aber, "dass der Papst (insgesamt) angesichts der Situation in der Welt und im Blick auf die Chance des christlichen Glaubens ins Schwarze trifft." Der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Peter Neher, hält die Enzyklika für wichtig, weil heutzutage viele Menschen mutlos seien und Angst vor der Zukunft hätten. Als zukunftsweisend und ermutigend würdigt der Rottenburg-Stuttgarter Bischof Gebhard Fürst die Enzyklika. Besonders gefällt ihm, dass der Papst auf theologische und dennoch jedermann verständliche Weise in das Zentrum des christlichen Glaubens vordringe. Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch spricht von einem "deutlichen Ermutigungs- und Motivationsschreiben".
Das Zentralkomittee der deutschen Katholiken nennt den Text einen "bewegenden Aufruf zur Mitmenschlichkeit" und "ein kraftvolles Plädoyer für die Gerechtigkeit als oberstem Ziel politischen Handelns". "Gilt Gottes Liebe auch in der Kirche?" fragt die Bewegung "Wir sind Kirche" mit kritischem Unterton. Der umstrittene Schweizer Theologe Hans Küng nennt die Enzyklika "respektabel, solide und differenziert", das deutsche Magazin "Der Spiegel" nennt sie auf seiner Internetseite "dogmatisch, aber nicht körperfeindlich".
(rv 25.01.06 sk)








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