Die Päpstliche Schweizergarde
hat ihr 500. Gründungsjubiläum mit einer feierlichen Messe in der Sixtinischen Kapelle
des Vatikans begangen. Gleichzeitig zelebrierte der Schweizer Kardinal Georges-Marie
Cottier in der Kathedrale von Fribourg zusammen mit 500 ehemaligen Gardisten eine
Festmesse. Im Auftrag des Papstes dankte Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano in der
Sixtinischen Kapelle der päpstlichen Schutztruppe und rief sie auf, ihren Dienst "tapfer
und treu" für Papst und Kirche fortzusetzen, gegebenenfalls unter Einsatz des eigenen
Lebens. An der Messe in der Papstkapelle unter den Fresken von Michelangelo nahmen
die 110 aktiven Gardisten sowie deren Angehörige, der Vorsitzende der Schweizer Bischofskonferenz,
Amédée Grab und Vertreter des Diplomatischen Corps teil. Sodano erinnerte in seiner
Predigt an den 22. Januar 1506, als die ersten 150 von Papst Julius II. gerufenen
Schweizer Soldaten in Rom eintrafen. Sie erhielten sofort den päpstlichen Segen und
übernahmen den Schutz des Kirchenoberhauptes und seiner Residenz. Sodano zitierte
in seiner Predigt vor den Schweizergardisten in der Sixtinischen Kapelle den Züricher
Reformator Theologen Huldrych Zwingli, „der sich in jenem Jahr noch nicht von der
katholischen Kirche entfernt hatte: ‚Die Schweizer sehen den traurigen Zustand der
Kirche Gottes, die Mutter der Christenheit, und halten es für schlimm und gefährlich,
wenn jeder Tyrann ungestraft nach seiner Raubgier die gemeinsame Mutter der Christenheit
anfallen dürfte’“ Papst Benedikt XVI. drückte beim anschließenden Angelusgebet
seine Wertschätzung für die Mitglieder des vatikanischen Heers aus und erteilte ihnen
seinen Segen. Auf Deutsch sagte er: „Von Herzen grüße ich die Pilger aus den Ländern
deutscher Sprache. Mein ganz besonderer Gruß gilt heute den Schweizergardisten, die
an diesem Sonntag den Auftakt zu den Feierlichkeiten anläßlich des 500-Jahr-Jubiläums
der Päpstlichen Garde begehen. Dieses Jubiläum bestärke und ermutige euch in eurem
Dienst für den Nachfolger Petri. – Jesus Christus verkündet uns das Reich Gottes.
Als seine Jünger wollen wir bereitwillig am Kommen dieses Reiches mitarbeiten. Euch
allen wünsche ich einen gesegneten Sonntag!“ (rv/kipa 22.01.06 bg)