Morgen beginnen im Vatikan die Feierlichkeiten zu einem besonderen Jubiläum: 500 Jahre
Schweizergarde. Am 22. Januar 1506 kamen die ersten 150 Soldaten aus der Schweiz,
um dem damaligen Papst Julius II. Treue zu schwören und ihn fortan zu beschützen.
Noch heute wacht die Garde über die Sicherheit des Papstes. Sie ist eine Leibgarde
und nicht zur Verteidigung des Staatsterritoriums bestellt. Ihre bunte historische
Uniform macht die Gardisten zum Blickfang für Vatikan-Touristen und beliebten Fotomotiv.
Wer in eine dieser Uniformen schlüpfen will, muss katholisch sein, unter 30 und unverheiratet.
Zur Motivation der Rekruten erklärt der Kaplan der Schweizer Garde, Alois Jehle: "Wer
dazu bereit ist, das Leben des Papstes zu verteidigen, der muss auch dazu bereit sein,
dessen Ideale zu verteidigen. Das heißt: zu diesem Beruf gehört auch, einen Glaubensweg
zu gehen. Wir haben eine sehr intensive Vorbereitung in der Rekrutenschule, dann bieten
wir geistliche Vorträge bei den Militärübungen an und laden die Gardisten zu Pilgerfahrten
ein. Die Motivation der jungen Leute, wenn sie zu uns kommen, ist unterschiedlich.
Nicht alle sagen, sie würden gerne eintreten, um der Kirche zu dienen. Aber sie sind
bereit zu hören und in einen Austausch zu treten. Insofern muss ich bei der Rekrutierung
schauen, ob sie den Papst lieben!" Zum Auftakt des Jubiläumsjahres feiert morgen
Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano einen Gottesdienst in der Sixtinischen Kapelle.
Radio Vatikan überträgt live. (rv 21.01.06 mc/bp)