Zurück zu ihrer Geschichte gehen die Finnen alljährlich in der Gebetswoche zur Einheit
der Christen. Eine ökumenische Delegation reist aus Skandinavien nach Rom und besucht
das Grab des Nationheiligen Henrik, als Märtyrer in den Glaubenskriegen umgekommen.
Das Land, in dem heute zu 80 Prozent Protestanten leben, war ursprünglich katholisch,
sagt Irea Askola, theologische Beraterin von Bischof Miko Heika. Eine Reise nach Rom
ist sozusagen Pflicht: "Eigentlich haben wir als Finnen ein schlechtes Gewissen.
Wir denken, dass die katholische Kirche unsere Geschichte ist. Ohne katholische Kirche
würden wir als Christinnen und Christen, als Kirche in Finnland nicht existieren.
Wir kommen also zurück." Protestanten und Katholiken versuchen viel über ihre
konfliktreiche Geschichte zu sprechen, betont Irea Askola. Im Dialog sollen Hürden
überwunden werden, und das sei auch ein Beitrag für die Zukunft Europas. "Ich
denke, dass es wichtig ist in Europa, die Wurzeln zu finden. Es ist auch ein Teil
unserer europäischen Wurzeln, zu verstehen, dass es auch schwierige Punkte in unserer
gemeinsamen Geschichte gibt. Aber wir wollen jetzt auch zusammen etwas besser machen." (rv
21.01.06 bp)