Der Vorsitzende der Deutschen Kommission "Justitia et Pax", der Trierer Bischof Reinhard
Marx, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu einer klaren Haltung bei ihrem Antrittsbesuch
in Washington aufgefordert. Merkel müsse klar stellen, dass die Menschenrechte im
Antiterrorkampf respektiert werden müssen, so Marx im Interview mit der Katholischen
Nachrichtenagentur. Er appellierte eindringlich, das rechtstaatliche Folterverbot
nicht zu untergraben. Auch bei der Abwehr von terroristischen Gefahren dürfe Folter
nicht als "legitimes Mittel der Wahrheitsfindung" angewandt werden. Dies wäre "ein
klarer Verstoß gegen die Menschenwürde", so Marx. Der Bischof warnte die Bundesregierung
vor einer Spaltung zwischen "menschenrechts-konformem Sprechen" einerseits und den
undurchsichtign "Methoden der Geheimdienste" andererseits.