2006-01-11 11:15:41

D: Nie gehört


Die Kirchen sind in den deutschen Medien unterrepräsentiert. Das stellt das Forschungsinstitut „Media Tenor“ aus Bonn fest. Es hat die Erwähnung gesellschaftlicher Organisationen in Presse und Fernsehen in den letzten drei Jahren ausgewertet. Danach beträgt der durchschnittliche Kirchenanteil an der Berichterstattung zwischen drei und sechs Prozent, obwohl die beiden großen Kirchen mehr als 60 Prozent der Bevölkerung vertreten. „Die Mehrzahl der Christen in Deutschland dürfte sich in ihren Informationsbedürfnissen nicht wahrgenommen fühlen“, so das Institut. Selbst der Tod von Papst Johannes Paul II., die Wahl seines Nachfolgers Benedikt XVI. und dessen Auftritt beim Weltjugendtag in Köln hätten keine anhaltende Mediendiskussion über die Aktivitäten der Kirchen bewirkt. Auch die von den Kirchen vermittelten Werte seien für die Medien weitgehend uninteressant.
Mitverantwortlich für die geringe Medienpräsenz seien auch die kirchlichen Pressestellen, heißt es in dem Institutsbericht. Sie ließen sich die Nicht-Berichterstattung gefallen und erleichterten es damit Kirchenkritikern, ihr Kirchenbild zu verbreiten. "Media Tenor" rät den Kirchen, sich stärker an der Debatte über Kriterien für die Nachrichtenauswahl zu beteiligen. Nur so könnten sie ihr Ringen um alte und neue Werte deutlich machen und sich als alternatives Modell für das Zusammenleben im Zeitalter des globalen Wettbewerbs darstellen.
(idea 11.01.06 sk)








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