Deutschland: Bergpredigt erzieht zu Opfermentalität
Die bisherig übliche Auslegung der Bergpredigt erzieht Christen zu Opfern. Das glaubt
der Münsterschwarzacher Benediktinerpater Jonathan Düring. Jesus habe aber die Menschen
dazu aufgefordert, mit kreativen Vorschlägen und unerwarteten Antworten auf schwierige
Situationen zu reagieren und ihre Würde als Mensch zu unterstreichen, sagte Düring
in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Menschen dürften sich
deshalb im Notfall auch mit Gewalt verteidigen. Werde Gewalt "aus Respekt vor dem
anderen eingesetzt", so sei sie erlaubt.
Düring forderte dazu auf, gerade jungen
Menschen Respekt vor ihren Nächsten und vor Dingen zu vermitteln. Es gehe um die sinnvolle
Entfaltung ihrer Kraft. Gewalt sei erst mit Zerstörung verbunden, wenn sie von einem
respektlosen Menschen eingesetzt werde. Zudem kritisierte der Ordensmann die Dogmatisierung
der Worte Jesu. Besonders junge Männer würden sich deshalb von der Kirche entfernen.
(kna 02.01.05 gs)