Papst Benedikt XVI. ist nach den Worten von Kardinal Karl Lehmann "immer für eine
Überraschung gut". Allerdings dürfte man ihn nicht zu sehr bedrängen, sagte der Vorsitzende
der Deutschen Bischofskonferenz heute dem Bayerischen Rundfunk. Wäre der Papst
etwa öffentlich aufgefordert worden, den kirchenkritischen Theologen Hans Küng zu
empfangen, hätte er es nicht getan. Benedikt XVI. hatte Küng Ende September überraschend
zu einem ausführlichen Gespräch empfangen. Die Wahl Joseph Ratzingers zum Papst
nannte Lehmann einen "Glücksfall für die katholische Kirche". Beim Besuch Benedikt
XVI. im kommenden Jahr in Bayern erwarte er sich eine große Beteiligung. «Ich
hoffe, dass wir bis dorthin die Impulse des vergangenen Jahres aufgreifen, ganz in
der Linie eines vertieften, missionarischen Bewusstseins.» Für die katholische
Kirche in Deutschland zog der Kardinal eine positive Jahresbilanz. Höhepunkte seien
unter anderem die Wahl des neuen Papstes und der Weltjugendtag in Köln gewesen. (kna
30.12.05 gs)