Papst Benedikt XVI. hat am zweiten Weihnachtsfeiertag an die Situation verfolgter
Christen erinnert. Am heutigen Festtag des Heiligen Stephanus, des ersten Märtyrers
der Christenheit, hielt Benedikt mit den Gläubigen auf dem Petersplatz das Angelusgebet.
Dabei verwies er auf die enge Verbindung zwischen den Ereignissen von Weihnachten
und dem Märtyrertod des Stephanus: "In der Tat zeichnet sich in der Krippe
von Bethlehem bereits der Schatten des Kreuzes ab. Die Armut des Stalles kündigt das
Kreuz ebenso an wie die Weissagung Simeons über das Zeichen des Widerspruchs und das
Schwert, das durch die Seele der Gottesmutter dringen wird. Ebenso die Verfolgung
durch Herodes, die die Flucht nach Ägypten nötig macht. Es ist nicht verwunderlich,
dass dieses Kind als Erwachsener seinen Jüngern heißen wird, ihm treu und vertrauensvoll
auf dem Weg des Kreuzes zu folgen. Angezogen von seinem Beispiel und gestützt von
seiner Liebe werden bereits zu Beginn der KIrche viele Christen ihren Glauben mit
ihrem eigenen Blut bezeugen. Den ersten Märtyrern werden durch die Jahrhunderte andere
folgen bis hin zu unseren Tagen. Wie sollten wir nicht erwähnen, dass es auch heute
in verschiedenen Teilen der Welt das Heldentum der Märtyter braucht, um den christlichen
Glauben zu verkünden? Wie sollten wir nicht sagen, dass überall, selbst da, wo es
keine Verfolgung gibt, das Leben im Einklang mit dem Evangelium einen hohen Preis
hat?" Und das sagte der Papst auf Deutsch: "Mit weihnachtlicher Festfreude
grüße ich alle Pilger und Besucher deutscher Sprache. Heute gedenkt die Kirche ihres
ersten Märtyrers, des Diakons Stephanus. Dieser Heilige sagt uns: In Jesus Christus
hat Gott uns Menschen alles – das Heil selbst! – geschenkt. Schenken wir dem Herrn
unser Herz! In seiner Kraft werden wir zu Boten seiner erlösenden Liebe, im Leben
und im Tode. Euch allen eine gesegnete und friedvolle Weihnachtszeit!" (rv
26.12.05 hr)