2005-12-25 14:59:43

Vatikan: Papst fordert bei Mitternachtsmette Frieden im Heiligen Land


In der vergangenen Nacht feierte Benedikt zum ersten Mal die Mitternachtsmesse im Vatikan. Mehr als 9.000 Menschen nahmen in der Basilika an dem Gottesdienst teil, die zuvor mehrere Stunden geduldig an den Metalldetektoren Schlange gestanden hatten. Auf dem Petersplatz verfolgten Zehntausende trotz großer Kälte die Messe auf Großbildschirmen. In seiner Predigt ging der Papst besonders auf das Wort des Propheten Jesajas ein, „Über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf“: „Licht bedeutet aber vor allem Erkenntnis, bedeutet Wahrheit im Gegensatz zum Dunkel der Lüge und der Unwissenheit. So läßt Licht uns leben, zeigt uns den Weg.“ Von Bethlehem aus gehe ein Licht aus, das durch die Jahrhunderte gewirkt habe, sagte der Papst in seiner Predigt. Als Beispiele für die Güte, die von diesem Licht ausgeht, nannte er Paulus, Augustinus, Teresa von Avila und Mutter Theresa von Kalkutta: „Der Gewalt dieser Welt hält Gott seine Güte in diesem Kind entgegen und ruft uns auf, dem Kind zu folgen“
In der Weihnachtsnacht betete der Papst besonders für den Frieden im Heiligen Land, dem Geburtsort Jesu. Für die Menschen, die dort leben und leiden bat er um ein Ende der gewalttätigen Auseinandersetzungen. Das Frieden habe für die Christen aber noch eine andere zentrale Bedeutung, betonte Benedikt. Das Wort sei zugleich der Name für die Eucharistie: „Gott sucht Menschen, die seinen Frieden bringen und mitteilen. Unter den Christen hat das Wort Friede dann eine ganz besondere Bedeutung angenommen: Es wurde ein Name für die heilige Eucharistie. In ihr ist sein Friede da. Durch all die Orte, in denen Eucharistie gefeiert wird, spannt er ein Netz des Friedens über die Welt. Die eucharistischen Gemeinden sind ein weltweites Königreich des Friedens. Christus gibt sich uns und gibt uns seinen Frieden. Er gibt ihn, damit wir das Licht des Friedens in uns tragen und es weitergeben; damit wir Friedensstifter werden und so zum Frieden in der Welt beitragen.“
Mit dem Papst feierten dreißig Kardinäle am Hauptaltar des Petersdoms die Messe. Rund um die Basilika hatte die Polizei die Sicherheitsmaßnahmen verschärft, denn auch diesmal galt der Vatikan als mögliches Anschlagsziel für Terroristen. Bereits am Nachmittag war die große Krippe auf dem Petersplatz enthüllt worden. Benedikt hatte sich dabei kurz am Fenster seiner Privatwohnung gezeigt und ein Friedenslicht entzündet.







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