D: Hilfswerke ein Jahr nach Tsunami, noch immer Soforthilfe
Es geschah an Weihnachten 2004 - das Erd- und Seebeben in Südostasien. Zum bevorstehenden
Jahrestag des Tsunami hat das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe heute in Berlin Bilanz
gezogen. Zum Bündnis gehören die vier Hilfswerke Caritas, Rotes Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe
und das Kinderhilfswerk UNICEF. Sie zusammen haben etwa die Hälfte aller Spenden eingebracht.
Klaus Mittermaier vom Deutschen Roten Kreuz ist gestern aus Sri Lanka zurückgekommen,
und er sagt, "Wir machen zum Teil noch immer Soforthilfe". "Wir haben zum Beispiel
zwei große Trinkwasseranlagen, die bis heute 70 Millionen Liter Trinkwasser zur Verfügung
gestellt haben. Zum Beispiel können wir die Wasserproduktion nicht einstellen, bevor
wir nicht die ganz großen Wasserversorgungssysteme gebaut haben, und das wird noch
ein paar Jahre dauern." Inzwischen haben die Wiederaufbauarbeiten begonnen.
Doch dafür fehlt eben in den gefährdeten Küstenregionen das Land. Die Regierung Sri
Lankas hat etwa einen ganzen Küstenstreifen von jeglicher Wiederbebauung ausgenommen. "Und
dort leben etwa 50 Prozent der Betroffenen. Familien können nicht auf ihr eigenes
Land auf ihren Grund zurück und müssen irgendwo anders angesiedelt werden. Und das
ist das zweite Problem. Es findet sich nicht viel bebaubares Land, denn es ist im
Grunde ein schmaler Küstensaum zwischen Meer und Lagune, der bebaubar ist. Dahinter
beginnen die Reisfelder, der Urwald, Naturschutzgebiete. Dieses Land, das zur Verfügung
gestellt wird, muss auch besitztitelfrei sein. Denn wenn einer noch irgend einen Rechtsmittelanspruch
hat und vor Gericht geht, wird alles blockiert." (rv 20.12.05 bp)