2005-12-19 13:42:19

Vatikan: Papst ruft Frankreich zur Verantwortung auf


"Die reichen Länder haben eine große Verantwortung für das Entwicklung der Gesellschaften und die persönliche Verwirklichung der Bürger in Ländern, die Schwierigkeiten haben". Das hat Papst Benedikt XVI. heute gegenüber dem neuen französischen Botschafter am Heiligen Stuhl unterstrichen. Es ginge dabei nicht nur darum, finanzielle Hilfen bereit zu stellen, sondern etwa auch um die nötige Ausbildung, damit die Länder dann selbständig in der Weltwirtschaft tätig werden.
Aber auch andere heiße Eisen der französischen Politik sprach der Papst an: Eindringlich erinnerte er an die Unruhen in den Banlieues der Großstädte, die die "große Unzufriedenheit" der jungen Menschen zum Ausdruck gebracht hätten. Diese Unruhen könne man nur verurteilen. Allerdings stecke in ihnen auch eine Botschaft der Jugend, nämlich der Wille, eine Antwort auf die Höhe der dramatischen Spannungen in der Gesellschaft zu haben. Der Papst erinnerte auch an die Einwandererfamilien, die "deutlich zur Entwicklung der Nation nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs beigetragen haben". Nun sei es an der Zeit, so Benedikt, ihnen und ihren Nachkommen für diesen "wirtschaftliche, kulturellen und sozialen Reichtum zu danken". Hier müsse Frankreich seine Werte der Gleichheit und Brüderlichkeit leben. "Es ist deshalb entscheidend, einen weiteren Schritt in der Integration aller in die Gesellschaft zu tun. Zu diesem Schritt ist eure Gesellschaft genauso eingeladen wie alle anderen Nationen des Kontinents, im Namen der wahren Würde einer jeden Person", so der Papst wörtlich. Benedikt sprach auch das Jubiläum des Gesetzes über die Trennung von Kirche und Staat in Frankreich an. Er unterstrich den Willen der Kirche, sich in die Gesellschaft einzubringen und die Autonomie, die ihr im Staat zustehe, um ihre Aufgaben erfüllen zu können.
(rv 19. 12. 05 lw)







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