2005-12-17 16:56:38

Vatikan: Pühringer, der Papst und Jörg Haider


Vor genau fünf Jahren stammte die Fichte auf dem Petersplatz aus Österreichs südlichstem Bundesland, aus Kärnten. Als Landeshauptmann Jörg Haider, der heute noch im Amt ist, zur Erstbeleuchtung im Vatikan anreiste, kam es, just am Ende des Heiligen Jahres, in Rom zu Demonstrationen gegen den rechtspopulistischen Politiker. Ist die gut 1.000-köpfige Pilger-Delegation von heute eine Antwort auf die hässlichen Szenen von damals? Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer:
„Nein, so würde ich das nicht sehen, weil ich dem Kollegen Haider in Kärnten nicht diese Bedeutung zumesse. Wir sind gute Demokraten in Österreich – auch die jetzige Bundesregierung unter Bundeskanzler Schüssel war erst vor wenigen Tagen beim Heiligen Vater –, und wir haben den Beweis erbracht, dass wir ein vollwertiges, demokratiepolitisch reifes Mitglied der europäischen Gemeinschaft sind. Wir werden am 1. Jänner stolz die Ratspräsidentschaft der EU übernehmen, und es wird eine gute Präsidentschaft sein. Ich glaube, selbst Jörg Haider hat schon mitbekommen, dass da kein Platz für Polemik und Schlechtmachereien für Europa ist.“
Die Oberösterreicher haben die herzliche Atmosphäre bei der Audienz in der selten genutzten Aula delle Benedizioni sehr genossen, sagte Josef Pühringer im Gespräch mit Radio Vatikan. Der Politiker von der in Österreich regierenden konservativen Volkspartei hat übrigens eine gewisse Erfahrung in Papstbesuchen:
„Ich war einige Male bei seinem Vorgänger und auch bei Paul VI. Es ist – ohne das gering schätzen zu wollen, was ich da erlebt habe – einfach etwas anderes, wenn dir ein Papst in der Muttersprache begegnet. Denn da wird die Herzlichkeit gleich eine Hunderprozentige!“
(rv 17.12.05 gs)








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