Endlich hat er "Ja" gesag - nach monatelangem Widerstand hat US-Präsident George
Bush jetzt dem Kompromiss über ein gesetzliches Folterverbot von Terrorverdächtigen
zugestimmt. Damit sollen nun alle Formen der grausamen und unmenschlichen Behandlung
sowie der Folter verboten sein - egal, wo die Häftlinge gefangen gehalten werden.
Die Initiative für das Folterverbot geht auf den republikanischen Senator McCain zurück,
der in vietnamesischer Kriegsgefangenschaft selbst gefoltert worden war. McCain und
Gleichgesinnte argumentierten auch damit, die USA brächten sich mit ihren dubiosen
Methoden in moralischen Misskredit. Dazu der Tübinger Moraltheologe Dietmar Mieth:
"Es ist in der Tat so, dass man Terror nicht terroristisch bekämpfen darf.
Und Folter ist nun mal ein Bestandteil von Terrorismus und die Frage ob man Schrecken
mit Schrecken ausrotten kann, läuft darauf hinaus, dass man sich anstecken lässt von
den Methoden, die man bekämpft und das wirkt nicht mehr überzeugend. Man nennt das
ja auch in der Tradition der Dialektik eine bestimmte Negation, das heißt: das, was
ich eigentlich ablehne, das übernehme ich, um das, was ich ablehne zu bekämpfen. dann
ist man bereits ein Opfer dessen, wogegen man kämpft und alles wirkt nicht mehr moralisch
überzeugend, was man dann tut." In Deutschland hat Bundesinnenminister Wolfgang
Schäuble (CDU) ein absolutes Folterverbot für deutsche Sicherheitsbeamte bekräftigt.
Allerdings sorgte seine Äußerung für Kritik, Informationen auch dann nutzen zu wollen,
wenn sie durch Folter erpresst wurden.