Die so genannte Präimplantations-Diagnostik (PID), soll in der Schweiz in bestimmten
Fällen erlaubt werden. Das beschloss gestern der Ständerat auf Vorschlag des Nationalrates.
Die Bioethik-Kommission der Schweizer Bischöfe hat die PID als einen "Affront für
viele behinderte Menschen" zurückgewiesen. Mit 24 zu 18 Stimmen folgte der Ständerat
der Minderheit seiner Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur. Es gehe darum,
in einem ethisch hoch sensiblen Bereich Grenzen zu ziehen, argumentierte Mehrheitssprecher
Hansruedi Stadler von der CVP. Auch wenn die PID nur streng begrenzt zugelassen werde,
so Stadler, öffne dies einer neuen Selektionsmethode Tür und Tor. Als Vertreter der
Minderheit argumentierte Fritz Schiesser von der FDP, dass es Aufgabe der Politik
sei, sich mit immer neuen wissenschaftlichen Methoden zu befassen. Der Bundesrat will
die PID in wenigen, genau definierten Fällen zulassen. Er führte als Rechtfertigung
für seine Entscheidung viele politische Vorstösse, die Weiterentwicklung medizinischer
Techniken und neue, differenzierte Stellungnahmen aus ethischer Sicht an. (kipa
14.12.05 sk)