Der ermordete Publizist und Politiker Gebran Tueni ist heute in der griechisch-orthodoxen
Georgskirche in Beirut beigesetzt worden. Zum Zeichen der Trauer um den Ermordeten
waren gestern in Beirut Schulen, Universitäten und Geschäfte geschlossen. Die Zeitung
"An Nahar", deren Eigentümer und Direktor Tueni war, erschien mit einer großen roten
Titelzeile: "Sie haben Gebran Tueni ermordet, aber sie können seine freie Stimme nicht
unterdrücken". Die Zeitung ruft dazu auf, "den Libanon von den Minen zu säubern, die
das syrische Regime während der Okkupationszeit hinterlassen hat". In Beirut herrscht
allgemein die Überzeugung, dass der syrische Geheimdienst hinter dem Attentat auf
Gebran Tueni steht, genauso wie hinter der Ermordung des früheren Ministerpräsidenten
Rafik Hariri. Derweil versucht Frankreich im UNO-Sicherheitsrat durchzusetzen, dass
die Ermittlungen zum Mord an Hariri um sechs Monate verlängert werden. Außerdem soll
das Mandat der Ermittler unter Leitung von Detlev Mehlis um andere Morde, die seitdem
im Libanon begangen wurden, erweitert werden. (kap 14.12.05 sk)