Bischof Reinhard Marx von Trier zweifelt an der Echtheit der so genannten Marienerscheinungen
von Marpingen im Saarland. In einem Dekret mit Datum von gestern schreibt er wörtlich:
„Es steht nicht fest, dass den Ereignissen in Marpingen aus den Jahren 1876 und 1999
ein übernatürlicher Charakter zukommt. Es bestehen schwerwiegende Gründe, die es nicht
erlauben, sie als übernatürliches Geschehen anzuerkennen.“ In der 12.000 Einwohner-Gemeinde
Marpingen hatten 1999 drei Frauen behauptet, dass ihnen Maria erschienen sei. Bis
zu 25.000 Pilger kamen zu den vorher angekündigten angeblichen Erscheinungen. Bereits
1876 soll die Mutter Gottes drei achtjährigen Mädchen aus Marpingen erschienen sein.
Der Vorgänger von Bischof Marx, Bischof Hermann Josef Spital, hatte 1999 eine Kommission
damit beauftragt zu prüfen, ob den Ereignissen in Marpingen ein übernatürlicher Charakter
zugesprochen werden müsse. Die Kommission ist jetzt zu dem Schluss gekommen, dass
die Übernatürlichkeit nicht feststehe. Über dieses Votum hat es nach Angaben von Bischof
Marx auch eine Rücksprache mit der Römischen Glaubenskongregation gegeben. (pm
14.12.05 sk)