13 Millionen Menschen erwartet Mexikostadt heute Abend. Die Pilger strömen aus ganz
Mittel- und Südamerika zum Heiligtum der Jungfrau von Guadalupe, deren Gedenktag heute
gefeiert wird. Ohne die Marienerscheinungen von 1531 wäre Amerika nie christlich geworden,
so Religionsforscher.
"Maria gilt als Kaiserin der beiden Amerikas und
der philippinischen Inseln."
sagt Paul Badde, deutscher Journalist und
Guadalupe-Liebhaber. Rund neun Millionen Indio ließen sich nach der Erscheinung binnen
kürzester Zeit taufen. Die Jungfrau war einem frischgetauften Indigenen erschienen,
ihr Bild zeichnete sich auf wundersame Weise in seinem Poncho ab - eine Frau im Sternenmantel.
Guadalupe ist der größte Marienwallfahrtsort der Welt, nicht etwa Lourdes oder Fatima. "Die
Europäer haben das einfach ausgeblendet in dem Bewusstsein, dass alles Gute von Europa
nach Amerika gekommen ist und von drüben eigentlich nichts kommen konnte. Aber heute
kommen wir natürlich in eine Situation, wo wir auch mit der Globalisierung viele Mosaiksteine
wieder zusammen sehen können, die vorher verschwunden waren, die vom Bildschirm verschwunden
waren. Plötzlich können wir die sehen, und plötzlich sehen wir, wie die uns bereichern
und unser Weltbild auch ergänzen." (rv 12.12.05 bp)