Heute ist der von den Vereinten Nationen ausgerufene Welttag der Menschenrechte. Vor
allem in den Entwicklungsländern werden eingeborene Völker und Minderheiten nach wie
vor benachteiligt oder gar bekämpft. Auf solche Missstände machen viele kirchliche
Institutionen aufmerksam. Und sie tun auch etwas dagegen - wie zum Beispiel das bischöfliche
Hilfswerk Adveniat. Es unterstützt Pater Günter Krömer, der im brasilianischen Amazonas-Gebiet
mit indigenen Stämmen zusammenarbeitet und versucht, eine Indianer-Pastoral aufzubauen.
Die Situation der Ureinwohner schildert er als dramatisch:
"Der Druck
ist ja unheimlich stark. Die Facenderos, die Sojapflanzer, die kommen immer mehr in
der Urwald, der Urwald wird geschlagen, die Lebensbereiche werden immer beengter,
die Wissenschaft geht da rein, für die Biogenetik, holt sich da ihre Sachen heraus,
Bodenschätze werden geraubt, so wird also der Urwald immer mehr zerstört. Und da leben
eben diese Menschen, die rennen von einem Ort zum anderen, also fliehen, sie haben
keinen Lebensraum mehr, andere greifen einfach an mit Pfeil und Bogen, oder sie übergeben
sich der weißen Bevölkerung." Nicht alle ergeben sich in ihr Schicksal. Sowohl
Indianer als auch Missionare und lokale Politiker kämpfen für das Recht der Ureinwohner.
Hauptziel ist es, die Gebiete der Stämme zu schützen und so ihre Kultur zu retten.
Eine Aufgabe, die gerade in Brasilien mit hohen Risiken verbunden ist:
"Da
werden ja viele von diesen Leuten umgebracht, die also im Syndikat stehen, in der
Führungsschicht stehen, und darum kämpfen, dass es zu einer Agrarreform kommen sollte,
und dann auch viele Indianerführer werden umgebracht, wenn sie für Recht und ihr Land
dann eben kämpfen, es gibt also viele Märtyrer auch unter den Indianerführern." Abschrecken
lassen wollen sich Günter Krömer und seine Helfer jedoch nicht. Vielmehr wollen sie
als nächstes ein Dossier über 46 Stämme erstellen, die bisher ohne Kontakt zur Außenwelt
leben. Dieses Dokument wird dann der brasilianischen Regierung übergeben, damit diese
das Gebiet der Stämme zur Schutzzone erklärt. (rv 10.12.05 dc)