2005-12-05 14:25:54

Großbritannien: Kirche kritisiert Homo-Ehe


Nach jahrelangen Verhandlungen sind seit heute auch in Großbritannien gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften legal. Die Verbindungen werden zwar nicht Ehe genannt, sind aber in allen rechtlichen Belangen der Ehe zwischen Mann und Frau gleichgestellt. So haben sie die gleichen Eigentums- und Einkommensregeln wie Ehepaare, für sie gilt außerdem das gleiche Pensions-, Immigrations- oder Steuerrecht. In zwei Wochen können die ersten Paare diese Partnerschaft offiziell eingehen. Die Regierung erwartet, dass im ersten Jahr rund 4500 homosexuelle Paare diese Lebenspartnerschaft eingehen. Die Prozedur unterscheidet sich von einer Eheschließung dadurch, dass die homosexuellen Paare ein entsprechendes Dokument unterzeichnen, während für die Eheschließung die öffentliche Erklärung des Heiratswillens entscheidend ist. Die anglikanische Kirche von England hat ihren Priestern erlaubt, sich in einer homosexuellen Partnerschaft registrieren zu lassen - allerdings unter der Bedingung, trotzdem zölibatär zu leben. Der katholische Erzbischof von Cardiff, Peter Smith, unterstrich derweil, die Aufgabe der Regierung sei, die Institution Ehe zu schützen, als ihn durch die homosexuelle Lebenspartnerschaft zu "unterminieren". Erzbischof Smith ist in der Bischofskonferenz für die bürgerlichen Belange zuständig und erinnert daran, dass vor wenigen Monaten erst legal wurde, dass gleichgeschlechtliche Paare Kinder adoptieren können:
"Einige der Homosexuellen-Verbände sagen, das Gesetz sei nicht weit genug gegangen und die Verbindung sollte 'Ehe' genannt werden. Das wollen sie voranbringen. Was man aber meiner Meinung nach oft vergisst, ist, dass die Effekte eines solchen Gesetzes sehr bedeutend sind. Die Botschaft ist hier nämlich, dass eine solche zivile Lebensgemeinschaft ein Äquivalent zur Ehe ist und es sich deshalb nur um eine Frage des Lebensstils handelt. Das aber unterstützt die Ehe, wie wir sie kennen, ganz und gar nicht. Im Gegenteil: Es unterhölt die Institution - und zwar vor allem in den Augen von jungen Menschen. Kinder, die jetzt aufwachsen, werden das in einer Gesellschaft tun, in der so genannte 'zivile Partnerschaften', also die Homo-Ehe, was der genauere Begriff wäre, akzeptiert sind."


(rv/reuters 5. 12. 05 lw)







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