Die Religionsfreiheit in Deutschland und den westlichen Staaten sei eingeschränkt
und werde häufig auf den Privatbereich verkürzt. Das kritisiert die Deutsche Kommission
"Justitia et Pax" in einem in Bonn veröffentlichten Memorandum anlässlich des 40 Jahrestags
der Konzilserklärung "Dignitas Humanae". Die Erklärung erwähnt eine Verdrängung religiöser
Symbole aus dem öffentlichen Raum, ohne den Streit um die Kruzifixe in Klassenzimmern
ausdrücklich zu nennen. "Justitia et Pax", eine Einrichtung der Deutschen Bischofskonferenz
und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, setzt sich für Entwicklung, Menschenrechte
und Frieden ein. Auch die religiöse Freiheit der Muslime sei in Deutschland nicht
konsequent verwirklicht, heißt es in dem Memorandum. Der deutsche Staat tue sich immer
noch schwer, "religiösen Minderheiten, insbesondere muslimischen Minderheiten,
volle Gleichberechtigung in der Ausübung ihrer Religionsfreiheit zu gewährleisten".
Die westlichen Staaten sollten das Menschenrecht der religiösen Freiheit nicht aus
Angst vor terroristischer Bedrohung beliebig einschränken. Wie andere Menschenrechte
sei auch die Religionsfreiheit eine "Errungenschaft der Moderne", heißt es in der
Erklärung weiter. (rv 05.12.05 sk)