2005-11-26 15:24:12

USA: 1000. Hinrichtung steht bevor, Kritik aus Kirche


In den USA wird am Mittwoch voraussichtlich die 1.000. Hinrichtung seit Wiedereinführung der Todesstrafe 1976 vollstreckt. Wie das Menschenrechtszentrum "Death Penalty Information Center" in Washington mitteilte, handelt es sich um den wegen Mordes verurteilten Robin Lovitt in Virginia.
Dem Gouverneur des Bundesstaates, Mark Warner, so teilte das Zentrum weiter mit, liege zwar ein Gnadengesuch vor. Allerdings habe Warner derartige Bitten bisher stets abgelehnt. Die Todesstrafe war 1976 nach einem zehnjährigen Moratorium wieder zugelassen worden. Seitdem starben dem Menschenrechtszentrum zufolge allein im Bundesstaat Texas 352 Menschen durch den Henker, 94 in Virginia und 79 in Oklahoma. Vor Lovitt stehen auf der Todesliste ein Häftling in Oklahoma, dessen Hinrichtung für Dienstag geplant ist, und einer in Arizona, der am Montag durch eine Giftspritze sterben soll. In den vergangenen Wochen erst hatten Zahlen aufhorchen lassen, nachdem mittlerweile eine Mehrheit der US-amerikanischen Katholiken die Todesstrafe ablehnt. Immer wieder kommt außerdem ans Tageslicht, dass die Schuld hingerichteter Häftlinge nicht eindeutig bewiesen war, ja sogar dass eindeutig Unschuldige durch den Henker starben. Außerdem verfügen viele der Hingerichteten über einen sehr niedrigen Intelligenzquotienten; der Anteil der Schwarzen unter den zum Tode Verurteilten ist sehr hoch. Unterdessen bereitet sich in Rom die Basisgemeinschaft Sant' Egidio auf ein besonderes Jubiläum vor: Am 30. November begeht sie den "Internationalen Tag der Städte für das Leben - Stadt gegen die Todesstrafe". Der 30. November 1786 ist ein besonderes Datum: An jenem Tag wurde zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte die Todesstrafe abgeschafft, und zwar im Großherzogtum Toskana durch den Habsburgerherrscher Peter Leopold.
(rv/kna 26. 11. 05 lw)







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