Italien: Assisi, Franziskaner glauben nicht an Einschränkung
Die Jurisdiktion über die Basiliken und Franziskanerklöster in Assisi liegt künftig
beim Bischof der Stadt. Das hatte ein "Motu Proprio" des Papstes vergangene Woche
neu geregelt. Benedikt entzieht damit den Franziskaner-Minoriten Assisis ihren Sonderstatus.
Seit rund 40 Jahren war der Orden allein verantwortlich für Friedenstreffen, Versammlungen
und Gebetsinitiativen. Künftig muss alles abgesprochen werden. Dass sie ihre politischen
Aktivitäten einschränken müssen, glaubt der Kustos der Franziskaner in Assisi, Pater
Vincenzo Coli, aber nicht. Der Papst will eine bessere Zusammenarbeit, damit die Arbeit
vor Ort noch mehr Frucht bringt, meint Coli:
"Es könnte sein, dass es
einige Schwierigkeiten organisatorischer Art gibt. Über einige Initiativen, die aus
dem Geist Assisis heraus erwachsen sind, muss noch einmal gesprochen werden, ob diese
Änderungen auf sie angwandt werden müssen. Diese Mittel bringen sicher auch ein Risiko
mit sich, aber wir müssen es machen. Wir haben immer versucht, eine Brücke zu den
Menschen guten Willens zu schlagen, die in einem besonderen Bezug zu Franziskus stehen,
sei es nun aus Sympathie oder anderen Gründen. Wir wollten wirklich gemeinsam einen
Weg hin zu mehr Einheit gehen, uns einigen Werten, die uns gemeinsam sind, noch mehr
annähern, uns zum Beispiel auch den Laien noch mehr zuwenden. Aber wir haben immer
gesagt: Am Gehorsam gegenüber dem Papst rütteln wir nicht, mit Sicherheit nicht."