Fast sechs Millionen Kinder sterben jedes Jahr an Hunger und Unterernährung. Das ist
das Ergebnis des jüngsten Welthungerberichts, den die UNO-Organisation für Ernährung
und Landwirtschaft (Fao) jetzt in Rom vorgestellt hat. Nach Fao-Schätzungen waren
zwischen 2000 und 2002 etwa 852 Millionen Menschen auf der Welt unterernährt. Die
meisten Hungernden leben in Südasien und Schwarzafrika. In Ländern wie Sierra Leone,
Ruanda und Angola sind mehr als 35 Prozent der Bevölkerung unterernährt. Wir haben
einen der Autoren der neuen Studie um ein Statement gebeten. Und das sagte uns Jorge
Mernies: "Erstmals untersucht der Bericht den Zusammenhang zwischen dem Kampf
gegen Hunger und Armut und den anderen Dimensionen der sozialen Entwicklung. Bei der
Analyse ging es auch darum, wie die Bekämpfung des Hungers Rückwirkungen hat auf die
allgemeine Unterernährung, aber auch die Sterblichkeit von Kindern und Müttern. Und
natürlich hat der Bericht auch nachgewiesen, dass Länder mit instabilen politischen
Verhältnissen ein großes Problem damit haben, soziale Entwicklungsprogramme umzusetzen.
Denn die Instabilität bringt die Zerstörung der Wirtschaftskraft mit sich - ein wahrer
Teufelkreis - diese ist schließlich die Grundlage für Entwicklung."