Kurienkardinal Walter Kasper sieht keine "Eiszeit" in der Ökumene. Auch heute gebe
es Fortschritte, sagte der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates in Bochum. Die
Annäherungen zwischen den christlichen Kirchen seien unbestreitbar. Allerdings ist
nach den Worten Kaspers in Deutschland die ökumenische Atmosphäre seit dem Ökumenischen
Kirchentag in Berlin 2003 "leider angespannter und gereizter". An die Stelle einer
"Hermeneutik des Vertrauens" sei eine "Hermeneutik des Verdachts" getreten. Gelungene
Beispiele seien der, so Kasper wörtlich, "von vielen schon totgesagte Dialog" mit
den Orthodoxen und ein neues römisch-katholisch/lutherisches Papier zur Apostolizität
der Kirche.