Österreich: "Rationalität und Gottesglaube vereinbar"
"Rationalität und Gottesglaube" sind keine unvereinbaren Gegensätze, sondern aufeinander
bezogene Gegenstände philosophischen Denkens. Das betonte der deutsche Philosoph Robert
Spaemann jetzt bei einem Vortrag im Rahmen der Reihe "Die Gottesfrage in der europäischen
Philosophie und Literatur des 20. Jahrhunderts" an der der Katholisch-Theologischen
Fakultät der Universität Wien. Die modernen Naturwissenschaften hätten mit ihrer "raschen
Erweiterung des Bereichs des Machbaren" zu einem "rauschhaften und irrigen Gefühl
der Unendlichkeit" beigetragen, sagte Spaemann. Das habe das Leben unter einen permanenten
Anpassungs- und Veränderungsdruck gestellt. Das "Gerücht von Gott" als letztem Sinn
des Daseins werde dadurch "zunehmend verdrängt". Der Gottesglaube lasse sich jedoch
durchaus mit den Mitteln der Vernunft gegen diese Angriffe verteidigen, betonte Spaemann.
(pm 23.11.05 hr)