Der Vorsitzende der Brasilianischen Bischofskonferenz, Kardinal Geraldo Majella Agnelo,
hat die Regierung seines Landes scharf kritisiert. «Hunger und Elend gab es in
Brasilien immer, doch nie waren sie so sichtbar wie heute», erklärte der Erzbischof
von San Salvador da Bahia heute in Münster. Die Kirche habe gehofft, dass sich die
soziale Lage unter Staatspräsident Luis Inacio Lula da Silva verbessere. Der Kardinal
sprach bei der Vorstellung der Weihnachtsaktion des Bischöflichen Hilfswerks Adveniat.
Zur allgemeinen Überraschung habe Lula, der selbst aus ärmsten Verhältnissen stammt,
größten Wert darauf gelegt, die Auslandsverschuldung Brasiliens abzubauen. «Dadurch
steht unser Land wirtschaftlich gut da, aber für die Armen haben wir noch nichts
erreicht», beklagte der Vorsitzende der größten Bischofskonferenz der Welt. (kna
21.11.05 sk)