Die Schließung der orthodoxen theologischen Hochschule auf der Marmara-Insel Chalki
verstößt sowohl gegen internationales als auch gegen islamisches Recht. Das hat der
Rechtswissenschaftler der Universität von Istanbul, Hüseyin Hatemi, betont. Die Theologische
Hochschule im Dreifaltigkeits-Kloster, eine der angesehensten Ausbildungsstätten der
orthodoxen Kirche, war 1971 vom türkischen Staat geschlossen worden, der damals alle
privaten religiösen Hochschulen untersagte. Seither hat sich das Ökumenische Patriarchat
von Konstantinopel vergeblich um eine Wiedereröffnung bemüht. Wie Hatemi jetzt im
ORF erklärte, sei im Vertrag von Lausanne 1923 der Fortbestand der Theologischen Fakultät
auf Chalki ausdrücklich bestätigt worden. Ebenso habe man den religiösen Minderheiten
ihr Eigentum zugesichert. (kap 20.11.05 sk)