2005-11-19 14:25:48

Vatikan: Gen-Defekte beeinträchtigen nicht die Würde des Menschen


Auch Menschen, die der Kirche fern stehen, bleiben in christlich geprägen Gesellschaften sensibel gegenüber menschlichen Werten und den positiven Impulsen des Evangeliums zum Wohl des Einzelnen und der Gesellschaft. Das sagte Papst Benedikt XVI. heute vor den Teilnehmern eines im Vatikan tagenden Kongresses über das menschliche Genom.

"Gesellschaften mit langer christlicher Tradition bewahren "Samenkörner des Humanismus", die unberührt bleiben von den Disputen der nihilistischen Weltanschauung. Diese Samenkörner wachsen sogar, je schwerer die Herauforderungen werden."

In der säkularisierten Gesellschaft fänden wache Geister heute vielfach keine Befriedigung mehr, so der Papst weiter. An diesem Punkt öffne sich neuer Raum für einen fruchtbaren Dialog der Kirche mit der Gesellschaft, und zwar nicht nur mit Gläubigen. Gerade die moderne medizinische Forschung biete der Kirche die wertvolle Gelegenheit, "die Gewissen zu erleuchten", um sicherzustellen, jede neue wissenschaftliche Entdeckung dem Wohl des Menschen diene, so der Papst weiter.

"Die Menschen unserer Zeit, sensibilisiert von den grauenhaften Ereignissen des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts, verstehen sehr gut, dass die Würde des Menschen nicht von den Genen seines Erbgutes abhängt und auch nicht schwindet, wenn genetische Defekte vorhanden sind. Das Prizip der Nicht-Diskriminierung auf der Grundlage von körperlichen oder genetischen Faktoren ist tief in die Gewissen eingedrungen und formal auch in den Menschenrechts-Erklärungen festgeschrieben. Wir müssen uns vor den Risiken einer Wissenschaft in Acht nehmen, die sich unabhängig von der moralischen Norm fühlt, die in die Natur des Menschen einegeschrieben ist."
(rv 19.11.05 gs)







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