2005-11-18 15:04:20

ZDK: Debatten über Koalitionsvertrag und den "Fall Regensburg"


Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) tagt heute und morgen in Bonn-Bad Godesberg. Angesichts der heutigen Unterzeichnung des Koalitionsvertrages zwischen CDU und SPD steht natürlich die politische Großwetterlage in der Bundesrepublik ganz oben auf der Themenliste. Wir haben beim Präsidenten Hans Joachim Meyer nachgefragt: Wie sieht das ZdK den Koalitionsvertrag? "Also, unsere Bewertung ist - wie man so schön sagt - kritisch-konstruktiv. Ich halte ihn für eine gute Grundlage für die Regierungsarbeit. Es ist mehr als ein Kompromiss auf der Linie des kleinsten gemeinsamen Nenners. Was wir für gut halten, ist die familienpolitische Ausrichtung, die sich auch in Beziehung setzt zur Realität. Das heißt, zu der Tatsache, dass für viele junge Frauen heute der Lebenswunsch darin besteht, Mutter zu sein und im Beruf sich zu verwirklichen, und da scheint ja die Koalition zu beabsichtigen, auf dem Weg voranzugehen."
Weiter begrüßt das ZdK die Festschreibung ethischer Grenzen in dem Vertragswerk. Positiv auch: die Passagen, in dem es um die angestrebte Bekämpfung von Zwangsprositution geht. Besonders kritisch blicken die katholischen Laien dagegen auf die Umsetzung der UNO-Milleniumsziele zur weltweiten Armutsbekämpfung. Neben der Bundespolitik, sagt Präsident Meyer, bewegt ein aktueller Fall aus der deutschen Kirchenpolitik die Gemüter - die faktische Auflösung des Diözesanrates in Regensburg durch Bischof Gerhard Ludwig Müller: "Es bedeutet den Abschied von der Gemeinsamen Synode von Würzburg im Jahr des 30-jährigen Jubiläums dieser Synode. Und das ist eine Verletzung der Einheit der Kirche: Er schert hier aus der Gemeinschaft der Bischöfe, der katholischen Kirche in Deutschland aus, ohne einen wirklichen Grund zu haben. Es ist kein Grund erkennnbar , eigentlich ist ja sein Grund nur immer, er kann als Bischof machen, was er will. Als Realisten müssen wir leider auch auf diesen traurigen Vorgang eingehen, der absolut überflüssig ist. Ich kann überhaupt nicht begreifen, dass Bischof Müller nichts anderes im Sinn hat, als die bewährte Zusammenarbeit und Partnerschaft zwischen Bischöfen und organisierten katholischen Laien in einer solchen Weise zu beschädigen."
(rv 18.11.05 hr)










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