Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Hans Joachim Meyer, hat
den Begriff der "Leitkultur" verteidigt. Der Ausdruck sei zwar "unglücklich", trotzdem
meine er das Richtige, weil die Bundesrepublik eine "schwarz-rot-goldene Leitkultur"
brauche, so Meyer in einem Interview der Tageszeitung "Die Welt". Die Muslime in Deutschland
sieht der ZdK-Präsident in einer Bringschuld. Wer dauerhaft in der Bundesrepublik
leben wolle, müsse auch eine positive Beziehung zu dessen Geschichte und Kultur entwickeln,
so Meyer. Er warnte auch vor einer falsch verstandenen Toleranz. Wer multikulturelle
Gesellschaft so verstehe, dass es Kulturen nebeneinander gebe und die Mehrheitskultur
mit großer Toleranz Minderheitskulturen zu akzeptieren habe, werde Parallelgesellschaften
hervorbringen und ethnische Konflikte züchten, sagte er.