2005-11-16 14:11:22

Österreich: Bartholomaios, "Gleiche Rechte"


Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. hat die Gleichberechtigung der Christen in allen mehrheitlich muslimischen Ländern eingemahnt. Bartholomaios sprach auf der internationalen Konferenz "Islam in einer pluralistischen Welt" in der Wiener Hofburg, die heute zu Ende ging. Dabei haben Redner aus allen großen Religionen vor einen Zusammenprall der Kulturen gewarnt.
"Es scheint, dass die Lage der Christen in einigen muslimischen Ländern unsicher ist und wesentlich verbessert werden sollte." Das sagte Bartholomaios, ds geistliche Oberhaupt der Weltorthodoxie - er residiert übrigens in Istanbul. Und weiter: "Christen und andere Minderheiten sollten in diesen Ländern die gleichen Rechte und Möglichkeiten haben wie die islamischen Brüder und Schwestern in christlichen Ländern wie etwa hier in Österreich." Zugleich betonte der Patriarch, dass die Konflikte zwischen Muslimen und Christen ihre Wurzeln in der Politik und nicht im Glauben hätten. Bei einem Treffen mit Bartholomaios hat Bundeskanzler Wolfgang Schüssel ihm Grüße und Wünsche von Papst Benedikt XVI. ausgerichtet.
Der irakische Präsident Jalal Talabani versicherte auf der Konferenz, die neue Verfassung des Irak garantiere auch die Rechte der religiösen Minderheiten. Zwar basiere sie auf dem islamischen Recht der Sharia. Doch den anderen Religionen, vor allem den Christen, werde die freie Religionsausübung garantiert.
Der afghanische Präsident Hamid Karzai sagte bei der Konferenz in Wien, Unterschiede im Glauben seien kein Hindernis für den Aufbau einer neuen Gesellschaft in seinem Land. Die vergangenen vier Jahre hätten gezeigt, dass "Zusammenarbeit Einmischung ersetzen kann". Karzai beklagte, dass ausländische Invasionen die "alte Tradition" der Toleranz und das Bemühen um Entwicklung in seinem Land zerstört hätten.
(pm 16.11.05 sk)







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