Nach dem Sieg von Ex-Finanzministerin Ellen Johnson-Sirleaf bei den Präsidentschaftswahlen
haben Kirchenführer die Bevölkerung zur Ruhe aufgerufen. Das Land erlebe einen kritischen
Moment, die Bürger müssten sich aktiv für den Frieden einsetzen, so der Appell katholischer
und evangelischer Geistlicher bei den Sonntagsgottediensten. Die Präsidentschaftwahlen
waren die ersten freien Wahlen nach einem langen blutigen Bürgerkrieg in Liberia.
Die Partei des ehemaligen Fußballstars Weah, der als Favorit gegolten hatte, sprach
von Wahlbetrug und will das Ergebnis nicht anerkennen. Internationale Wahlbeobachter
hingegen bezeichneten die Stimmabgabe "als weitesgehend frei und fair". Sollte Johnson-Sirleaf
als Präsidentin vereidigt werden, wäre die erste Frau an der Spitze eines afrikanischen
Staates. (reuters 14.11.05 hr)