2005-11-14 13:56:24

25 Jahre Jesuiten-Flüchtlingsdienst


Auf den Tag genau vor 25 Jahren wurde er gegründet - der Jesuiten- Flüchtlingsdienst. Am 14. November 1980 rief der damalige Generalobere, Pedro Arrupe den Jesuit Refugee Service - wie der Dienst international heißt - ins Leben. Heute begleitet er in über 50 Ländern Flüchtlinge und Migranten, will sich um sie "wie um Freunde" kümmern - und tritt in einer gleichgültigen Welt für ihre Rechte ein. In Deutschland engagiert sich der Jesuiten-Flüchtlingsdienst für Abschiebungshäftlinge, sogenannte Geduldete und „lllegale“. Wir haben mit dem Leiter in der Bundesrepublik gesprochen, mit Dieter Müller:
"Auf eine Kurzformel gebracht: Dass es uns noch geben muss ist bedauerlich, dass es uns noch gibt ist bedauerlich. Wir wären froh, wenn wir überflüssig würden, aber wir wissen, das es wir es auch die nächsten Jahrzehnte vermutlich nicht sein werden. Was uns natürlich freut, ist, dass wir im Laufe der Jahre gewachsen sind, dass wir unsere Aufgaben besser erkannt haben. Dass wir in einem Prozess sind, auch vorauszudenken, was im Grunde auch die EU machen müsste. Nämlich: Wer ist ein Flüchtling, wer ist ein Migrant, wo ist die Grenze. Gibt es denn diese Grenze überhaupt noch?"
Nach Ende des Kalten Krieges und dem Zusammenbruch des Ostblocks muss der Flüchtlingsbegriff wirklich neu definiert werden, betont Dieter Müller:
"Und wirtschaftliche Katastrophen sind genauso zu beurteilen wie politische Unfähigkeit von irgendwelchen Regierungen. Beziehungsweise auch Umweltkatastrophen sind letztlich auch ein Grund für Menschen, ihr Land zu verlassen beziehungsweise wenigstens innerhalb ihres Landes zu fliehen. Moderne Fluchtgründe sind ein Mix aus vielem."
Im vergangenen Vierteljahrhundert ist die Zahl der Flüchtlinge weltweit von 16 Millionen auf 40 Millionen gestiegen. Besonders stark zugenommen hat die Zahl der Binnenvertriebenen.
(rv 14.11.05 hr)







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