Die Evangelische Kirche Deutschlands warnt vor einer Änderung oder Abschaffung des
Kirchensteuersystems. Ihr Finanzreferent meinte jetzt auf der EKD-Synode in Berlin:
"Die Kirchensteuer aufzugeben, wäre eine Operation am lebenden Herzen der Kirche."
Untersuchungen hätten gezeigt, daß etwa in den USA, wo es keine Kirchensteuer gibt,
die religiösen Menschen den Kirchen im Vergleich nicht so viel Geld zur Verfügung
stellten, wie in Deutschland durch Kirchensteuer, Kirchgeld und Kollekten aufkommt.
Die EKD will ihre sinkenden Einnahmen durch eine Neustrukturierung der Förderungen
und durch Subventionsabbau in den Griff bekommen. Das geht aus einem Konzept der Mittelfristigen
Finanzperspektiven hervor, mit dem sich das Kirchenparlament in Berlin beschäftigt.
Bis 2009 sollen elf Millionen Euro weniger ausgegeben werden. Gleichzeitig gehe es
darum, durch Konzentration auf Zukunftsaufgaben den Protestantismus zu stärken. (idea
09.11.05 sk)