Während in Berlin die Synode der Evangelischen Kirche tagt, ist zur Zeit die Spitze
des Lutherischen Weltbundes im Vatikan zu Besuch. Gestern traf sich die Delegation
zum ersten Mal mit Papst Benedikt XVI. Eine wichtige Begegnung, sagt Joachim Track.
Der Theologe ist beim Lutherischen Weltbund für die Ökumene zuständig. Die Wahl von
Benedikt sei ein Zeichen gewesen, meint er: "Wir waren darüber sehr glücklich,
dass er die Ökumene zu einem Schwerpunkt gemacht hat, und wir kennen ihn auch - ich
kenne ihn auch persönlich von Gesprächen in der Vorbereitung der 'Gemeinsamen Erklärung
zur Rechtfertigungslehre' -, dass er ökumenisch sehr offen ist und bereit ist, mit
uns zu sprechen und zu gemeinsamen Vereinbarungen zu kommen, auch wenn er seine klaren
Standpunkte hat." Dass mit Benedikt XVI. ein Deutscher auf dem Stuhl Petri sitzt,
sei für das ökumenische Gespräch mit den Lutheranern von großer Bedeutung, ist der
Weltbund-Mann überzeugt: "Er kennt genau nicht nur die lutherischen Kirchen, sondern
er kennt auch die Texte Luthers genau, ebenso die Dialoge in Deutschland. Da kann
man an einer Basis von gegenseitigem Verständnis anknüpfen, was natürlich sehr hiflreich
für die weitere Entwicklung ist." (rv 8. 11. 05 lw)